Über Sperrlisten, Hausdurchsungen und Auswandergedanken

Man fühlt sich in Deutschland zunehmend unwohl. Der geneigte Leser, der sich mit dem Überwachungswahn und jüngsten Aktionen sowie Äußerungen von Schäuble, Zypris, von der Leyen und Co. beschäftigt, weiß wahrscheinlich, wovon ich spreche. Sperrlisten, Online-Durchsuchung auch bei Strafverfolgung, Killerspiel-Verbot (was wir ja noch nicht haben..) usw. gehen dieser Tage recht un-kritisiert durch die großen Medien. Mit wahrscheinlich unsachgemäß durchgeführten Hausdurchsuchungen wird derzeit Wikileads versucht in die Knie zu bringen. Da fragt man sich, wann bei einem zu Hause um halb Sechs Morgens mal die Tür klingelt, weil man Kritik anbringt.. Der Blogger Alvar Freude hat zum Thema Kinderporno-Sperren einen sehr lesenswerten Beitrag geschrieben.

Nun gibt es aber immer noch mehr als genug Menschen mit dem Totschlag-Argument „Ich hab nix zu verbergen, und Kinderpornos guck ich auch nicht“. Schön, dass Sie nichts zu verbergen haben – dann freuen Sie Sich doch schon einmal auf die nächste Hausdurchsuchung, wenn das BKA mittels diverser Logging-Aktionen der Meinung sein könnte, Sie würden sich nur deshalb für die meist gesuchten Schwerverbrecher interessieren, weil sie zu denen gehören. Oder der Sohnemann beim Herunterladen von einem flotten Video etwas erwischt, was man als Kinderporno bezeichnen könnte – schon haben Sie etwas derartiges Konsumiert und ein Problem, wenn das BKA / Polizei irgendwie Wind davon bekommt, dass auf Ihrem PC ein solcher Download stattfand.

Aber gut, Sie haben ja nichts zu verbergen und solche Durchsuchungen / Ermittlungen laufen ja schließlich auch immer mit Zeugen und fair ab, richtig?