Ich als „alter“ Düsseldorfer will es mir nicht sparen, einen Post zu verfassen, ob dieser überraschenden Nachricht. Ich bin kein Fan des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt gewesen, obgleich er viel bewegt und zum positiven verändert hat – alleine, dass Düsseldorf Schuldenfrei ist, bedeutet schon einen Riesenerfolg.
Ich bin kein Fan davon, über Verstorbene stets in den höchsten Tönen zu sprechen. Erwin hatte seine Entscheidungen, die zuweilen äußerst zweifelhaft waren – nicht zuletzt mit der aktuellen Debatte über das Alkoholverbot am Schlossturm. Nichtsdestotrotz muss man festhalten, dass seine vorausschauende und umsichtige (Finanz-) Politik Düsseldorf viele Errungenschaften eingebracht hat: Sei es die LTU-Arena, viele Grün- und Spielflächen für die Kleinen, sind es Kultureinrichtungen oder Parks – Milliarden Euro sind in die „Düsseldorf Sanierung“ geflossen. Die Lebensqualität ist in Düsseldorf so hoch wie in keiner anderen deutschen Großstadt.
Werdegang von Joachim Erwin
Joachim Erwin wurde am 2. September 1949 in Stadtroda/Thüringen geboren. 1952 gelangte er mit seiner Familie zunächst nach Wuppertal; 1960 folgte der Umzug nach Düsseldorf. Hier legte er 1968 sein Abitur am Humboldt-Gymnasium ab. Erwin studierte Rechtswissenschaften, Sport und Hispanistik. 1973 folgte das 1. Juristische Staatsexamen, nach Referendardienst und einem Lehrauftrag an der Ruhruniversität Bochum dann 1976 das 2. juristische Staatsexamen. Im selben Jahr ließ er sich als Anwalt in Düsseldorf nieder.
1967 trat Erwin der Jungen Union (JU) und der CDU bei. Erstmals Mitglied des Düsseldorfer Stadtrates wurde Erwin 1975 (bis 1988), dann folgte ein Wechsel in den nordrhein-westfälischen Landtag (bis 1990). 1994 wurde er erneut in den Rat gewählt.
Im Rahmen seiner kommunalpolitischen Arbeit bekleidete er zahlreiche Ämter:
* Mitglied des Vorstandes der CDU-Fraktion (1985-1999),
* Vorsitzender des Personal- und Organisationsausschusses (1994-1999),
* Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion (1997-1998),
* Bürgermeister (1998-1999).
Seit 2005 war OB Erwin stellvertretender Präsident des Deutschen Städtetages.
Quelle: Düsseldorf.de
In Düsseldorf liegen Kondolenzbücher an folgenden Orten aus:
- Rathaus Kaiserswerth, Kaiserswerther Markt 23,
- Rathaus Eller, Gertrudisplatz 8,
- Rathaus Benrath, Benrodestraße 46, und
- Bezirksverwaltungsstelle Gerresheim, Neusser Tor 12
Online gibt es virtuelle Bücher an zahlreichen Stellen: Die Rheinische Post, Antenne Düsseldorf und viele mehr bieten die Möglichkeit, die eigenen Worte nieder zuschreiben.